Seit einigen Jahren hört man immer wieder den Begriff „No Mow May“ und auch in den Online- und Print-Medien findet sich immer wieder ein derartiger Artikel.
Was hat es mit dem „No Mow May“ eigentlich auf sich?
Hier steht der allgemeine Artenschutz im Fokus. Besonders im Mai sind Wiesen- und auch Rasenflächen eine üppige Kinderstube für unsere heimische Insektenwelt.
Wird jedoch der Rasen oder die Wiese gerade Mai gemäht, so leidet die Fauna und auch die Flora, also die Wiese/der Rasen selbst.
Einerseits werden bereits vorhandene Insekten-Gelege mechanisch zerstört, andererseits wird die Basis zur Anlage weiterer oder neuer Gelege entfernt. Die wenigsten Insekten nisten nun mal auf kahlem, oder nahezu kahlem Grund. Da geht es nicht um das Grün, das wir in kurzgemäht hübsch und ordentlich gepflegt finden, sondern darum, dass die Brut nach dem Schlupf ordentlich Platz und Futter benötigt. Ein penibel gepflegter Rasen bietet aber weder einen angemessenen Aufenthalt noch ausreichend Nahrung für Insektenvielfalt.
Schöner Nebeneffekt vieler Insekten im eigenen Garten: da, wo sich viele und auch viele unterschiedliche Insekten tummeln, darf man auch auf deren Fressfeinde hoffen, nämlich Vögel, Eidechsen, Igel oder sogar Frösche. Wenn Du also gerne mehr Vögel oder andere Gartentiere bei Dir entdecken und beobachten möchtest, kannst Du dies bereits dadurch erreichen, dass Du jetzt im Mai einfach mal Deinen Rasen und Deine Wiese NICHT mähst – dafür aber das rege Treiben beobachten und dich faszinieren lassen kannst. Du hast ja dann auch Zeit dafür übrig!
Wenn Du Deinen Rasen gerne auch im Mai einwandfrei gemäht magst, dann bliebe noch die Möglichkeit in einer selbstgewählten Ecke oder Teilstelle des Rasens eine kleine oder auch größere Teilfläche beim Mähen auszulassen und somit einen räumlich begrenzten Insektenkindergarten stehen zu lassen.
Was man aber auch mit berücksichtigen darf ist, dass im Mai zwar angenehm milde bis warme Temperaturen herrschen, aber die Sonnenscheindauer noch eher niedrig ist. Daraus ergibt sich, dass die Rasengräser und Wiesenpflanzen ihre Photosynthese nur dann vollständig betreiben können, wenn die Halme der Pflanzen länger wachsen dürfen! Der Fachmann nennt das eine größere Assimilationsfläche. Mähst Du Deinen Rasen dagegen konsequent kurz leidet gewissermaßen seine Verdauung und die Pflanzen werden geschwächt. Lässt Du dagegen die Pflanzen zu mehr Höhe heranwachsen funktioniert die Nährstoffumwandlung besser, als bei kurz gehaltenen Pflanzen. Durch die bessere Nährstoffversorgung wachsen die Pflanzen gesünder und stabiler und sind über das restliche Jahr robuster und somit für Dich pflegeleichter.
Fazit
Wenn ich meine Wiese und meinen Rasen im Mai nicht mähe…
… kann ich mehr Insekten und andere Gartentiere bei mir entdecken und beobachten
… wächst die Wiese/der Rasen gesünder
… wird die Wiese/der Rasen den folgenden Sommer besser überstehen, da die Pflanze vorab Kräfte sammeln konnte
… habe ich weniger Arbeit
Probiere es doch einfach mal aus!
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