Der Begriff der „Allelopahtie“ wurde vom österreichischen Botaniker „Hans Molisch“ begründet. Dieser prägte 1937 kurz vor seinem Ableben des Begriff und begründete damit den gleichnamigen Wissenschaftszweig.
Zusammengesetzt wird der Begriff Allelopathie aus dem altgriechischen αλλήλων (allélon), was „einander, gegenseitig“ heißt und πάθος (páthos), was mit „Leiden“ übersetzt wird.
Abweichend von der wörtlichen Übersetzung „gegenseitiges Leid, oder Einander schaden“ wird bei der wissenschaftlichen Betrachtung auch das gegenseitige Leid-vermeiden, also das einander Helfen betrachtet.
1998 wurde auf Initiative Indiens die „International Allelopathie Society“ gegründet. Diese hat den Auftrag Forschungen und Erkenntnisse zur Allelopathie weltweit zu verbreiten und zu fördern.
Zwar bestehen allelopathische Effekte auf der ganzen Welt, ich möchte mich hier jedoch auf die Allelopathiepartner beschränken, die uns das Leben mit unseren Gartenpflanzen und ggf. Zimmerpflanzen leichter machen.
Bei den Zimmerpflanzen kann ich das Thema knapp fassen:
Wenn eine Zimmerpflanze nicht so recht Wurzeln schlagen will und somit eher schwächlich dasteht, dann mal den Versuch starten, in das gleiche Pflanzgefäß eine Efeutute einzupflanzen. Auch beim Bewurzeln von Stecklingen wirkt ein Steckling der Efeutute im Bewurzelungsgefäß wurzelfördernd auf den anderen Steckling.
Nun aber ab in den Garten – zumindest gedanklich.
Wie finde ich einen passenden Allelopathie-Partner?
Dieser Aufgabe kann man von zwei Seiten begegnen.
So gibt es helfende Pflanzen, die generell bei bestimmten Krankheiten eingesetzt werden können.
Ein Beispiel ist die Minze, die generell bei Mehltau helfend zur Seite steht.
Man sollte jedoch beachten, dass die Minze auch Eigenschaften mitbringt, die nicht jedem „Schützling“ angenehm sind. So würde ich eine ausufernde Pflanze wie die Minze niemals nahe einer Rose empfehlen, da die Rose wiederum leidet, wenn eine andere Pflanze ihr zu sehr auf die Rinde rückt. Hier wäre der Ysop die intelligentere Wahl im Kampf gegen den Mehltau.
Das führt dann zu der anderen Herangehensweise auf der Gesundheitspartner-Suche:
Hier kann man fast nur in der Literatur nachschlagen. Dafür ist dann aber davon auszugehen, dass die günstige Kombination aus helfendem Effekt und weiterer Pflanzencharakteristika vorausgewählt wurde.
Wichtig ist meist (eine Ausnahme bildet z.B. das Bohnenkraut), dass der Gesundheitspartner im Wurzelbereich der zu schützenden Pflanze gepflanzt wird. Es hilft leider nicht einen Topf mit Minze neben eine mehltaugeplagte Rose zu setzen. Die Wirkung der allelopatischen Pflanzen entfaltet sich zwar manchmal auch durch abgegebe Duftstoffe über die Luft, meist jedoch handelt es sich um Wurzelsekrete, welche die Wirkung erzeugen. Dies funktioniert aber nur, wenn beide Pflanzen sich den gleichen Erdraum teilen.
Auch wenn Gärtner vollkommen korrekt empfehlen, die Baumscheiben bei Obstbäumen immer frei von anderen Pflanzen zu halten; die Allelopathiepartner fallen aus dieser Regel raus – diese müssen in den Wurzelbereichen der zu schützenden Pflanze angesiedelt werden um ihre Wirkung gezielt und vollumfänglich leisten zu können. Da es sich in diesem Fall aber ja eben und „Gute Freunde“ handelt, treten sich die Partner nicht gegenseitig auf die Wurzeln, sondern gehen eine förderliche Verbindung über den Boden miteinander ein.
Es ist möglich mehrere Allelopathiepartner zu einer Hauptpflanze zu kombinieren. So gibt es ein paar Generalisten unter den Allelopathiepflanzen, wie zum Beispiel die Ringelblume, Kapuzinerkresse und Studentenblume. Die fast überall eingesetzt werden können. Zusammen mit den spezialisierten Partnern kann dies zu dekorativen Pflanzungen arrangiert werden.